Theater Wolfsburg

Stadtheater Wolfsburg

Theater Wolfsburg
Architect: Hans Scharoun
Spoluautor:Peter Fritz Hofmeister
Address: Klieverhagen 50, Wolfsburg, Germany
Contest:1965
Completion:8.9.1969 - 5.10.1973


Das Theater sollte mit dem Kulturzentrum und dem Rathaus räumlich den südlichen Stadteingang bilden. Als Standort wurde der Nordosthang des Klieversberges in der Achse der Porschestraße gewählt. An dieser verkehrsreichen Straße  als stark linear wirkendes Element  sollte der fehlende Schwerpunkt gesetzt werden. Scharoun wollte die vorhandene Straßenachse nicht übermäßig betonen und legte den Bau versetzt zur Achse parallel an den Hang. Diese baukörperliche Komposition ist jedoch durch spätere Maßnahmen im Straßen- und Hochbau kaum noch wahrzunehmen. Um den großen zu bebauenden Bereich zu füllen, mußte ein langgestrecktes, großzügiges Gebäude errichtet werden.
Es wurde mit Höhensteigerung zur Stadthalle maßstäblich in die Hanglage eingebettet. Foyer, Bühnen- und Zuschauerhaus, Verwaltungs- und Garderobentrakt gliedern den Baukörper erkennbar in seiner äußeren Form. Der Eingang mit Wechsel von Wand- und Fensterflächen  aufgereiht in die Funktionen Kasse, Ausstellung, Garderobe und Büfett  ist dem eigentlichen Theater vorgeschaltet.
Die für Schauspiel- und Musiktheater geeignete Bühne befindet sich im Hauptbaukörper, der als fast fensterloser, massiger Block entwickelt wurde. Über ein Zwischenfoyer gelangen die Besucher zu den Treppen, die in den Rang führen. Der Zuschauerraum hat ca. 800 Plätze, die sich alle in akzeptabler Entfernung zur Bühne befinden. Der Wettbewerbsentwurf sah eine Sitzanordnung mit asymmetrischer Vorbühne und einem Gang vor, der die Bestuhlung im Verhältnis 1:2 teilt. Aus dieser inneren Aufteilung wurde die Trichterform des Hauses entwickelt. Die Planung mußte geändert werden: Die Bestuhlung wurde zusammengezogen, die Asymmetrie entfiel. Durch den Wegfall des Mittelganges verlor die Öffnung zum Zwischenfoyer ihren Zweck.
Die hier sitzenden Zuschauer hörten den von hinten reflektierten Schall, so daß dieser Bereich nachträglich geschlossen werden mußte. Durch die Veränderungen  Innenraum und äußere Form sind nicht mehr kongruent  ging die Authentizität des Scharounschen Baugedankens hier verloren.
Thömmes Wittig
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