Programm: Das Neue Nationalparkzentrum umfasst Ausstellungsräume im neuen Besucherzentrum, Büroräume im sanft renovierten Schloss Planta-Wildenberg und ein neues Auditorium im ehemaligen Schlossstall. Das Besucherzentrum beherbergt auf drei Geschossen temporäre und permanente Ausstellungen, im Untergeschoss befinden sich Nebenräume. Über einen leicht erhöhten Aussenplatz betreten die Besucher das Foyer. Ein verzweigtes Treppen- und Gangsystem über mehrere Geschosse verbindet alle Ausstellungsräume.
Architektur: Die Idee einer Abfolge von mehreren, gleich grossen Ausstellungsräumen definiert die Organisation und das Volumen des Gebäudes. Aus der einfachen Grundkonstellation von zwei ineinander geschobenen Kuben resultiert eine formale Logik, die dem Gebäude eine reine und universelle Erscheinung verleiht. Das Gebäude ist mehrachsig symmetrisch und basiert auf strengen geometrischen Regeln.
Von Aussen erscheint es regelmässig und geordnet. Die Ordnung im Innern hingegen lässt sich schwierig entschlüsseln. Der Besucher durchschreitet mehrere Male identische Räume. Diese sind eigentliche Zentralräume mit Ausblicken in alle vier Himmelsrichtungen. Verbunden sind sie durch ein verstecktes Gang- und Treppensystem. Der Rundgang durch die Räume endet im Foyer auf den gleichen Treppenstufen, auf denen er beginnt. Die klare, übersichtliche und geordnete äussere Erscheinung trifft auf eine nicht leicht zu verstehende Organisation im Innern. Das Äussere zeigt und verschleiert das Innere zugleich. Die Typologie des Gebäudes erklärt sich als Fügung und Unterteilung einzelner Grundformen zugleich. Raumgrössen, Material und Organisation sind so gewählt, dass das Ausstellungsgebäude allgemein nutzbar ist und auch zukünftigen Ausstellungen Raum bietet. Das Gebäude besteht ausschliesslich aus einem Material, aus hellem Ortbeton. Es ist ein einzelner Organismus, alles verbindet sich zu einem unteilbaren Ganzen.
Valerio Olgiati, 7. Mai 2008